Donnerstag, 20. Dezember 2012

Adventskalender: Silent Night, Deadly Night 4 (1990)

Kim, die für eine große Zeitung die Kleinanzeigen entgegennimmt, fühlt sich plötzlich zu Höherem berufen und ist unbedingt gewillt, eine spektakuläre Story über einen mysteriösen Todesfall zu veröffentlichen. Eine Frau fiel brennend von einem Hochhaus, doch außer einem degenerierten Obdachlosen gibt es keine Zeugen. Da ihr Chef nicht mitspielt, treibt die Anzeigenverkäuferin ihre Umschulung zur Reporterin privat und nach Feierabend voran. Ihre Recherchen treiben sie jedoch in die Fänge einer okkulten Frauen-Sekte, die es in morbiden Ritualen auf Kims Seele abgesehen hat.
Bevor er mit Klassikern wie Bride of Re-Animator, Return of the Living Dead 3 oder The Dentist zum Kult-Regisseur wurde, drehte Brian Yuzna den vierten Teil der Stille Nacht, Horror Nacht-Reihe mit dem Titelzusatz Initiation. In Deutschland bekam davon allerdings niemand etwas mit, denn bei uns lief der Streifen als Welcome to Hell - Das letzte Ritual. Ausnahmsweise einmal eine nachvollziehbare Namensänderung, denn das ganze ist nicht nur der marktstrategisch fragwürdige vierte Aufguss einer bestenfalls B-Slasher-Serie, sondern hat zu allem Überfluss auch noch rein gar nichts mit Weihnachten zu tun! Die Ereignisse spielen sich zwar während der Adventszeit ab, doch von etwas Weihnachts-Deko in ein paar Einstellungen abgesehen, haben wir es mit einem lupenreinen Okkult-Thriller zu tun.
Als solcher weiß Silent Night 4 streckenweise durchaus zu gefallen, auch wenn der Film insgesamt etwas chaotisch und planlos anmutet. Nach dem anfänglichen Thriller-Feeling finden sich Kim und Zuschauer plötzlich inmitten satanischer Rituale wieder, die jeweils durch das Auftauchen glibberiger Insekten angekündigt werden und stets mit derb-widerlichem Body-Horror der Marke Cronenberg enden. Besonders stimmig ist das zwar alles nicht, doch die effektvollen Schock-Momente, die völlig kranke Atmosphäre und die Auftritte von Clint Howard (Carnosaurus, Barb Wire) und Bond-Girl Maud Adams (Der Mann mit dem goldenen Colt, Rollerballreißen hier immerhin noch ein wenig was raus und machen Silent Night, Deadly Night 4: Initiation mit viel Wohlwollen zu einem soliden C-Schocker - als Fortsetzung der Christmas-Slasher-Reihe jedoch völlig unbrauchbar.

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