Sonntag, 26. August 2012

Filmtagebuch: Gott vergibt - Wir beide nie! (1967)

Dio perdona... Io no! oder Gott vergibt... Django nie!, wie ihn ein deutscher Verleih ebenfalls vermarktete, markiert die Geburtsstunde des Traumduos Infernale Terence Hill und Bud Spencer (sieht man vom 1959 entstandenen Hannibal ab, in dem die beiden lediglich in einer Nebenrolle (Hill) beziehungsweise als Statist (Spencer) und noch als Mario Girotti und Carlo Pedersoli zu sehen sind). Doch auch Gott vergibt kann noch nicht mit den üblichen Spencer/Hill-Trademarks aufwarten, sondern kommt als knallharter Italowestern daher. Gleich zu Beginn wird eindrücklich unterstrichen, dass hier im wahrsten Sinne des Wortes keine Gefangenen gemacht werden. Bei einem Eisenbahnüberfall beißen sämtliche Mitreisende kaltblütig und bildfüllend ins Gras, lediglich einer lebt gerade noch lange genug, um Bud Spencers Charakter auf die richtige Fährte zu bringen.
Ganz wie in ihren späteren gemeinsamen Klassikern tun sich die beiden ungleichen Haudegen auch hier aus reiner Berechnung zusammen und sollen sich im Verlauf der Handlung noch das eine oder andere Mal den Rücken kehren. Die markigen Sprüche, die überspitzten Schlägereien und auch die kultigen Ohrwurm-Melodien sucht der Zuschauer jedoch vergebens. Statt lockerem Klamauk bestimmt die düster-harte Stimmung den Film. Und dennoch brodelt bereits in diesem Duo-Debüt die Chemie zwischen den beiden späteren Stars. Aufgewärmt wurde das ganze dann folgerichtig mit vielen Schnitten und einer neuen, launigen Synchronisation unter dem Titel Zwei vom Affen gebissen.
Im Vergleich zur ernsthaften Originalversion tut diese Schnittfassung allerdings eher weh, auch wenn es filmhistorisch spannend ist, die beiden Varianten zu vergleichen.

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