Sonntag, 29. Juli 2012

Filmtagebuch: Lebensborn (2000)

Dieser tschechische Film dokumentiert das heutzutage weitgehend unbekannte Lebensborn-Programm der Nazis, nach welchem junge, "reinblütige" Frauen aus den besetzten Gebieten in Gebähranstalten verschleppt wurden, wo sie von SS-Leuten geschwängert werden sollten. Auf diese Weise wurden im Dritten Reich über 20.000 Kinder geboren, die entsprechend dem arischen Rassenwahn von linientreuen Familien adoptiert wurden. Lebensborn illustriert diese Geschehnisse anhand einer jungen Tschechin, die gezwungen wird, an dem Programm teilzunehmen. Die Geschichte um das Mädchen, das sich in einen auf dem Gelände lebenden Juden verliebt und letztlich sein Kind austrägt, ist eher belanglos. Seine Faszination zieht der Film aus der detailgetreuen Darstellung einer ansonsten selten thematisierten Episode Nazideutschlands. Dramaturgisch also eher Durchschnitt, dank des ausgefallenen Themas, des authentischen Looks und ausgesprochen guter Darsteller aber insgesamt sehr interessant. 

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