Samstag, 28. Juli 2012

Filmtagebuch: Conan (2011)

Ja, Arnold Schwarzenegger und niemand sonst ist Conan der Barbar! Aber da ein weiterer Auftritt als cimmerischer Krieger für Arnie ähnlich weit ins Reich der Fantasy vorstoßen dürfte als der Stoff selbst, musste für einen neuen Film wohl oder übel auch ein neuer Conan her. Nun gibt es an Jason Momoa von der rein physischen, den einen oder anderen Muskel vermissen lassenden, Erscheinung bis zur unnötig verfremdeten Stimme (der gleiche Unfug, den Christopher Nolan seinem Dark Knight angetan hat) genügend zu diskutieren, doch letztlich hätte jeder andere Darsteller genauso nur alles falsch machen können. Und dem Hawaiianer gelingt bei all seinen mannigfaltigen Mängeln immerhin das Kunststück, vom Zuschauer nach 20 Minuten eigener Screentime (während der ersten halben Stunde stiehlt ihm sein kindliches Alter Ego Leo Howard ohnehin vollends die Show) vom Publikum irgendwie schulterzuckend akzeptiert zu werden.
Einmal auf diesem Level angekommen, kann man sich als Zuschauer entspannt zurücklehnen und den Testosteron-Overkill auf sich einwirken lassen. Die bekannte Geschichte führt Conan - so simpel wie ausreichend - auf der Suche nach dem Mörder seines Vaters durch karge Wüsten, auf hohe See und in finstere Folterkammern, wo er vor epochalen Fantasy-Kulissen in kruden Kämpfen gallonenweise CGI-Blut vergießen darf. Der visuelle Stil des Films macht ganz schön was her und die immer wieder eingestreuten brutalen Gemeinheiten sorgen regelmäßig für schmunzelndes Staunen. Seien es diverse Gore-Einlagen der derben Art, das Nasebohren zum Mitleiden oder die wortwörtliche Darstellung der Tagline "Geboren auf dem Schlachtfeld". Conan rockt ganz einfach und ist ein meisterhaftes Beispiel dafür, dass Remakes nicht zwingend überflüssig sein müssen sondern sich auch ihre eigene Nische suchen können, statt das Original kopieren oder umkrempeln zu wollen, in der es sich bestens neben jenem leben lässt.

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