Samstag, 28. Januar 2012

Filmtagebuch: Gefahr und Begierde (2007)

China im Zweiten Weltkrieg: Die studentische Schauspielgruppe um die hübsche Wong führt zunächst nur patriotische Stücke auf, mutiert aber Stück für Stück zur bewaffneten Widerstands-Zelle. Ziel der Studenten ist der Beamte Yee, welcher mit der japanischen Besatzungsmacht kollaboriert. Mit falscher Identität schleust sich Wong in das Leben der Yees ein und beginnt eine Affäre mit dem Verräter, die schließlich völlig außer Kontrolle gerät.
Ang Lees zweieinhalbstündiges Epos vereint Spionage-Thriller und Erotik-Film, der historische Aspekt rund um das die Kriegswirren und das politische Geschehen tritt in den Hintergrund. Eine waghalsige Entscheidung des Regisseurs, denn so gut Gefahr und Begierde als Drama auch funktioniert und so mitreißend die Hauptdarsteller auch spielen, am Ende vermisst das Publikum dann doch ein wenig die politisch-historische Einordnung oder die eine oder andere Kriegstypische Szene. Beides spielt praktisch keine Rolle sondern bietet allenfalls den Rahmen für eine Zwei-Mann-Show, die darstellerisch begeistert und - so albern die Pornografie-Vorwürfe auch sind - in den Sexszenen eine unglaubliche Intensität entfaltet. Ein erwachsener Film, weit weg von der Unterhaltungs-Industrie Hollywoods, mit großen Gefühlen, von Ang Lee mit viel Liebe zu seinen Figuren erzählt.

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