Dienstag, 24. Januar 2012

Filmtagebuch: Frozen - Eiskalter Abgrund (2010)

In Zeiten von sich gegenseitig mit Abscheulichkeiten übertrumpfenden Folter-Filmen tut es doch "gut", sich mal wieder einem ungleich subtileren, aber damit nicht weniger traumatischen Zelluloid-Terror auszusetzen. Für Stunden, eine Nacht oder gar mehrere Tage in einem Sessellift über der Piste schwebend festzustecken, ist wohl nicht nur für Skifahrer eine besonders an die Nieren gehende Vorstellung. Doch ist es der beklemmenden Wirkung von Frozen ganz sicher alles andere als abträglich, wenn der Zuschauer selber aktiv ist und sich so noch mehr in die Situation hineinversetzen kann. Dunkelheit, Kälte, Einsamkeit und kein Entrinnen. Und unten lauert zu allem Übel auch noch ein Rudel hungriger Wölfe. Was hier an Psycho- und auch beinhartem Terror und Thrill geboten wird, ist wahrhaft beachtlich! Nichtmal die arg konstruierte Grundgeschichte oder die frostig faden Figuren können die Intensität der Situation trüben, die das Publikum mitfiebern und selbst nach potenziellen Auswegen suchen lässt. Selten in letzter Zeit war der Was-würde-ich-tun-Faktor so hoch wie bei diesem alpinen Alptraum. Das Ende ist beeindruckend konsequent und enttäuschend ernüchternd zugleich, sodass hier nach Langem mal wieder von einem echten Gehimtipp, einer wirklichen Genre-Perle die Rede sein darf.

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